Elektrostatische Aufladungen – Gut oder schlecht?
Warum wurde die Norm EN779 überarbeitet? Weil es zu viele Beispiele gab, sowohl in der Praxis als auch im Labor, wo elektrostatische Aufladungen (natürlicher Art oder durch den Lieferanten induziert) abgeleitet wurden und die Effizienz unter die Erwartungen der Endnutzer gesunken ist...
Erklärung der Norm EN779-2012
Warum wurde die Norm EN779 überarbeitet? Weil es zu viele Beispiele gab, sowohl in der Praxis als auch im Labor, wo elektrostatische Aufladungen (natürlicher Art oder durch den Lieferanten induziert) abgeleitet wurden und die Effizienz unter die Erwartungen der Endnutzer gesunken ist. Unter Filterherstellern gab es jahrelange Diskussionen über die „Vorteile und Nachteile“ von elektrostatischer Aufwertung von Filtern. Nur allzu gern waren Labore bereit, die Nachbildung von Bedingungen zu unterstützen, unter denen Leistungsverluste nachzuweisen wären.
ASHRAE 52.2/EN779 - beide Prüfprotokolle wurden geändert, um ein kontrollierbares Verfahren für die Beseitigung von statischen Aufladungen bereit zu stellen. Im ASHRAE Test wurde mit einem KCL Aerosol die Effizienz in einem entladenen Zustand gemessen. Doch auch hier gilt, dass die tatsächlichen Umgebungsbedingungen eine zusätzliche statische Entladung ermöglichen.
Das ursprüngliche Protokoll der Norm EN779-2012 propagierte das Eintauchen eines Probenmediums in ein Bad mit Isopropylalkohol (IPA). Mit dieser Methode werden Aufladungen definitiv entfernt, allerdings leiden auch die Fasern und die nachfolgende Effizienzprüfung wird verfälscht. Später wurde ein „IPA Fume“ als geeignet befunden, der weder Fasern noch Filter merklich beschädigte.
Die Quintessenz der Kontroverse ist, dass elektrostatische Aufladungen ohne Zweifel eine erheblich verbesserte anfängliche Effizienz bei der Erfassung von Staubpartikeln im Submikron-Bereich erreichen können. Allerdings ist es wahrscheinlich, dass diese Aufladung mit der Zeit nachlässt. Beim Testen nach EN779-2012 und der IPA Fume-Methode (ISO 16890) kann ein Nutzer einen „minimalen“ Effizienzgrad erwarten, der im Labor bestätigt werden kann.
Unter Berücksichtigung der obigen Ausführungen und der Unterschiedlichkeit der Tests/Testergebnisse, muss man davon ausgehen, dass Ableitung in jeglicher Intensität in den frühen Phasen der Filternutzung stattfinden kann - oder auch nicht. Eine statische Aufladung ist weder gut noch schlecht, wenn eine Entscheidung bezüglich eines Filters getroffen werden muss. Aber es ist eine Überlegung wert, die höhere anfängliche Effizienz vor dem Testen und den Unterschied nach der statischen Entladung zu vergleichen. Dies gewährt Ihnen wahrscheinlich den besten Überblick über „anfängliche Filtereffizienz“ und Filterleistung.